Themen wie Digitalisierung, Industrie 4.0, Smart Factory oder IIoT sind in aller Munde und bestimmen die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Produktionsunternehmen. Ausgangspunkt hierfür ist die Digitalisierung in der Produktion.
Was im privaten Umfeld schon seit Jahren normal ist, wird in vielen Unternehmen, speziell in der Produktion, noch zögerlich umgesetzt. Dreh- und Angelpunkt sind hier Manufacturing Execution Systeme (MES).
Was ist überhaupt ein Manufacturing Execution System (MES)?
Ein MES, einfach ausgedrückt, ist eine produktionsnahe IT-gestützte Softwarelösung, die die vertikale Kommunikation zwischen dem führenden ERP-System und dem Shopfloor, und der horizontalen Kommunikation von der Warenannahme bis zum Versand in Echtzeit sicherstellt. Das MES wird oftmals und richtigerweise als das führende System in der Produktion bezeichnet, wobei das ERP-System immer das führende System im Unternehmen bleiben wird. Beide Systeme kommunizieren untereinander und stellen sicher, dass erforderliche Informationen vom ERP zum Shopfloor und umgekehrt, vom Shopfloor zum ERP, in Echtzeit ausgetauscht werden. MES bietet daher die Grundlage, Abläufe in der Produktion zu digitalisieren (papierlose Produktion), um eine nachhaltige Verbesserung und Optimierung der wertschöpfenden Tätigkeiten zu erreichen.
Typische Aufgaben eines MES nach VDI 5600 sind:
- Auftragsmanagement
- Feinplanung und Feinsteuerung
- Datenerfassung
- Qualitätsmanagement
- Materialmanagement
- Betriebsmittelmanagement
- Informationsmanagement und Leistungsanalyse
- Energiemanagement
- Personalmanagement
MES-Software als Werkzeug für die Digitalisierung
Die MES-Software ist ein wichtiges Werkzeug zur Digitalisierung. Vergleichbar mit einer Bohrmaschine, die das richtige Loch für den Dübel und der dazu passenden Schraube in die Wand bohrt, um dann das Bild aufzuhängen. Um die passende Software zu finden, müssen wir zuerst wissen, was wir damit machen und vor allem was wir damit erreichen wollen. Dazu bedarf es auch der richtigen Beratung. Denn MES ist komplex und beratungsintensiv. Die Digitalisierung mit der Einführung eines MES zu erreichen, setzt eine gute und gewissenhafte Vorgehensweise voraus.
Phase 1: Die Vorbereitung
Zu Beginn: die Machbarkeitsanalyse
Einfacher hat es immer, wer weiß, was benötigt wird.
Ausgehend von dem Ist-Zustand sollte zuerst eine Machbarkeitsanalyse durchgeführt werden, um zu untersuchen, wie die festgelegten Ziele wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar sind. Die Geschäftsführung benötigt zur Freigabe des Budgets eine Entscheidungsgrundlage auf Basis eines Umsetzungskonzeptes mit dem Kosten-Leistungsvergleich potentieller Lösungsanbieter. Die Machbarkeitsanalyse beantwortet dem Management nachfolgende Fragen:
- Was wird benötigt?
- Was kostet das?
- Welche Einsparungen sind machbar?
- Welche Lösungen passen dafür?
Ideal ist hier eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Mit dieser werden die jährlichen Einsparungen wie auch die Investitions- und Folgekosten ermittelt. Der daraus errechnete ROI (Return on Investment) gibt an, wann sich die Investition rechnet und ist somit die Grundlage für die Projektfreigabe mit dem erforderlichen Budget.
Mit ausreichend Projekterfahrung und MES-Wissen ist die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung innerhalb weniger Wochen und ohne Systempräsentationen machbar! Ein professionell geführter Workshop, der MES-Kenntnisse, Erfahrung und Projektmanagement kombiniert, liefert gezielt die Antworten. Die Geschäftsführung kann damit entscheiden, ob ein MES-Projekt freigegeben wird und welches Budget hierfür zur Verfügung steht.
Phase 2: Die Softwareauswahl
Keine Softwareauswahl ohne Lastenheft
Das Fundament jedes Projektes ist das Lastenheft. Es beinhaltet nicht nur die funktionalen Anforderungen an das MES, es beschreibt auch die Abläufe in der Produktion, wie mit dem MES eine nachhaltige Verbesserung und Optimierung der wertschöpfenden Tätigkeiten erreicht wird. Die Herausforderung beim MES-Lastenheft ist, dass es so geschrieben wird, dass es von allen Beteiligten, wie auch von den MES-Anbietern, verstanden wird, um Missverständnisse in der Umsetzung zu vermeiden.
Dies sind die einzelnen Schritte:
- Analyse und Optimierung der Prozessabläufe
- Definition der Anforderungen
- Erstellung des Lastenheftes
Warum es nicht sinnvoll ist, das Lastenheft selbst zu schreiben
Ein MES-Lastenheft ist mehr als nur ein Anforderungskatalog mit den MES-Funktionen. Es beschreibt das Ziel, was das Unternehmen erreichen möchte und ist somit auch die Vorlage für den MES-Anbieter zur Angebotserstellung, wie diese die Ziele mit Lizenzen und Dienstleistungen umsetzt. Dafür muss das Lastenheft vollständig sein – und der Anbieter muss diese Ziele auch verstehen.
Ein unvollständiges Lastenheft sowie Missverständnisse führen in der Umsetzung zwangsläufig zu Konflikten. Das Risiko steigt, dass das Budget für die MES-Einführung nicht ausreicht. Im schlimmsten Fall führt es sogar zum Scheitern des Projektes.
Fazit: Je besser der Anbieter die Anforderungen versteht, desto aussagefähiger und genauer ist auch sein Angebot. Damit steigt die Sicherheit, im Auswahlprozess auch den passenden MES-Softwareanbieter zu finden!
Lastenheft ohne Stress vom Profi erstellen lassen:
- Das Lastenheft wird viel schneller fertig und ist zudem korrekt und interpretationsfrei erstellt
- Mit den richtigen Fragen werden die Anforderungen genauer
- Die Sicherheit steigt, mit dem Lastenheft den richtigen MES-Softwareanbieter zu finden
- Es ist kein umfangreiches und detailliertes MES Know-how erforderlich
- Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist enorm
Den passenden Softwareanbieter finden
Ein Manufacturing Execution System (MES) muss optimal zu den individuellen Anforderungen passen. Allerdings sind allein auf dem deutschsprachigen Markt über 130 MES-Anbieter mit ihren Lösungen verfügbar. Tendenz steigend! Eine große Anzahl, bei der jeder, der sich nicht täglich mit MES beschäftigt, leicht den Überblick verliert. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die MES-Lösungen in der Technologie, dem Funktionsumfang, in der Handhabung und vor allem in den Investitions- und Folgekosten stark unterscheiden. Um in diesem unübersichtlichen Umfeld zielgerichtet die richtige Entscheidung zu treffen, sind sehr gute Kenntnisse in MES, Erfahrungen und ein methodisches Vorgehen unerlässlich – und am besten einen kompetenten Berater an der Seite, der die individuellen Anforderungen (er)kennt und sie mit dem Angebotsumfang des MES-Softwareanbieters übereinbringt. So ist eine maßgeschneiderte MES-Lösung sichergestellt. Das berücksichtigt im Idealfall auch das Thema CAQ gleich mit. Denn grundsätzlich ist es durchaus sinnvoll, einen Anbieter zu wählen, der als Lösungspartner MES- und CAQ-Software anbietet. Dies erlaubt die ganzheitliche Betrachtung der Produktions- und Prozessqualität.
Der Beratungsumfang in dieser Phase:
- die Ausschreibung
- Präsentations-Workshops auf Basis das Lastenheftes
- Detail-Workshop mit dem(n) Favorit(en)
- Vertragsgestaltung und Entscheidung
Phase 3: Die Systemeinführung
Eine MES-Einführung benötigt ausreichende Personalressourcen
Zahlreiche Unternehmen verfügen nicht über ein strategisches Projektmanagement, welches als eigene Organisationseinheit innerhalb des Unternehmens fest verankert ist. Im Regelfall wird die Position des MES-Projektleiters durch einen Mitarbeiter besetzt, dem die entsprechende Eignung zuzutrauen ist.
Sowohl der Projektleiter als auch seine Teammitglieder, welche üblicherweise aus Fachabteilungen stammen, werden selten vollständig vom Tagesgeschäft freigestellt. Alle Beteiligten müssen die Systemeinführung daher zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben bewältigen. Dies führt oftmals zu Überlastung, Engpässen und Terminüberschreitungen. Auch hier beugen eine umfassende Beratung, gezieltes Coaching sowie die Einbindung der Mitarbeiter über Workshops solchen potenziellen Schwierigkeiten vor.
Das A und O: Enge Abstimmung mit dem Systemlieferanten
Für eine erfolgreiche und reibungslose MES-Systemeinführung wird diese in enger Abstimmung mit dem zukünftigen Systempartner vorgenommen. Abhängig von den individuellen Anforderungen erfolgt sie in Meilensteinen:
- Projekt-Kick-off
- Installation und Inbetriebnahme
- Anwenderschulungen
- Einführungsunterstützung
- Projektabschluss
Schritt für Schritt wird eine erfolgreiche MES-Einführung so begleitet. Damit am Ende alle Beteiligten auf ein nachhaltig zufriedenstellendes Ergebnis blicken können – Unternehmensführung und Mitarbeiter sowie MES-Anbieter und Berater.
Sie planen eine MES-Einführung?
Informieren Sie sich gerne ausführlich über die Möglichkeiten, die eine professionelle und unabhängige MES-Beratung Ihnen bietet: MES-Beratung Peter Schaller
Peter Schaller
Peter Schaller hat schon seit 1990 Erfahrungen mit der Digitalisierung der Produktion. Bis Ende 2017 hat er Unternehmen beraten und Softwarelösungen für MES und CAQ verkauft und dabei über 80 Systemeinführungen begleitet. Er kennt dadurch die Ziele des MES-Vertriebs und auch die Wünsche und Erwartungshaltung der Kunden. Er weiß, worauf es ankommt. Sein Anspruch ist, die jahrelange Erfahrung und das Wissen in seine Beratung und den Services so einzusetzen, damit seine Kunden für die Digitalisierung der Produktion das Beste erhalten. Die Kompetenz in Beratung und den Services überzeugt. Mit seinem Wissen und den Erfahrungen schafft er erfolgreiche Projekte für seine Kunden. Seit 2018 ist er anbieterunabhängiger Berater und Experte für MES und MES-Einführung und führt mittlere und große Produktionsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Branchen Automotive, Medizintechnik, Metallverarbeitung, Kunststoff, wie auch Nischen mit diskreter Fertigung, Schritt für Schritt zur Digitalisierung mit einem MES und CAQ.