Weidmann Medical Technology


    Effiziente Präzision für Life Science-Produkte

    Mehrwerte für die anspruchsvolle Spritzgussfertigung  

    Als Life Science-Partner mit langjähriger Erfahrung entwickelt und fertigt, montiert und verpackt Weidmann Medical Technology maßgeschneiderte Kunststoff- und Mikrokunststoff-Spritzguss-Lösungen, die weltweit in den Bereichen Pharma, Diagnostik und Medical Devices zum Einsatz kommen. Die Kunst: Den gesamten Prozess von der Produktentwicklung über die Fertigung bis zu Montage und Verpackung zu managen. Zugleich erfüllen die Schweizer mit robusten, industriellen Produktionsprozessen zuverlässig höchste Präzisions- und Qualitätsansprüche an hochsensible Produkte aus verschiedenen Werkstoffen und Komponenten. Um diese Komplexität effizient und transparent zu steuern, hat Böhme & Weihs gemeinsam mit Weidmann Medical die Managementsysteme MES und CAQ weiterentwickelt – mit Mehrwerten für die moderne Spritzgussfertigung.  

    „Bei Weidmann Medical ist jedes neue Produkt eine hochkomplexe Aufgabe“, erläutert Tiborc Vecsey, Supply Chain Manager. „Wir gestalten den kompletten Prozess, vom Produktionsdesign über die Werkzeugentwicklung und die 2-Komponenten-Spritzgussfertigung bis zu Verbundverarbeitung und Verpackung der Endprodukte“. Die Fachleute denken die abschließenden Prozessschritte bereits beim Produktdesign mit. Das ist darauf ausgerichtet, die berühmte Schweizer Qualität durchweg zu gewährleisten. Patient*innen in aller Welt verlassen sich bei ihren Behandlungen darauf. 

     

     

    Abbildung komplexer Werkzeugstrukturen 

    Spezialisiertes Know-how erfordert bereits die Auswahl der Werkzeuge: Weidmann Medical definiert mit welchem Werkzeug von welchem Hersteller das gewünschte Produkt für den jeweiligen Kunden gefertigt werden kann. „Die engen Toleranzen der Spritzgussteile sind nur mit hochspezialisierten Präzisionswerkzeugen realisierbar“, erklärt Tiborc Vecsey, verantwortlich für das Supply Chain Management an den Produktionsstandorten in der Schweiz und in Mexiko. Um die komplexe Werkzeugstruktur zu veranschaulichen, hat Böhme & Weihs eine mehrstufige Lösung entwickelt. Die Werkzeuge setzen sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: dem Stammwerkzeug, der Werkzeuggarnitur und – speziell bei Weidmann – aus bis zu 96 Kavitäten, was die Produktion von 96 identischen Spritzgussteilen in einem einzigen Fertigungsschritt ermöglicht. "Unser Ziel ist es, diese Kavitäten datentechnisch vollständig zu erfassen und zu steuern", betont Vecsey. 

    MES und CAQ im Zusammenspiel 

    „Mit den Daten aus dem MES-System von Böhme & Weihs können wir genau analysieren, welche Teile mit welchem Werkzeug und welcher Garnitur gefertigt worden sind, sodass wir bei eventuellen Diskrepanzen schneller die Ursache finden, lobt Vecsey den Effizienzfortschritt. Mitarbeiter*innen können Nestverschlüsse am Maschinen-Terminal melden, diese beeinflussen anschließend die verbuchte Produktionsmenge. Die 96 Kavitäten prüft Weidmann Medical im 4-Stunden-Zyklus. Wird eine Abweichung festgestellt, kann das CAQ-System die Kavität sperren.  

    Entscheidung für integrierte Systeme aus einer Hand 

    „Mit beiden Systemen realisieren wir die Industrie 4.0-Standards in unserer 24/7-Serienproduktion in Größenordnungen von 100.000 bis 300 Millionen gefertigter Spritzgussteile pro Jahr, auf 17.000 Quadratmeter Gesamtfläche, davon 8.800 Quadratmeter Reinraum“, macht Andreas Ortius, Projektleiter Medical, die Dimensionen deutlich. Er betont: „Transparenz und Zusammenspiel sind essenziell für unsere Branche, nicht zuletzt wegen der großen und dynamischen Datenmengen, die zwischen den Systemen ausgetauscht werden. Vecsey bestätigt: „Es gibt viele Anbieter, die entweder auf CAQ oder auf MES spezialisiert sind, aber für uns war wichtig, dass beide Systeme aus einer Hand kommen. Deshalb haben wir uns für Böhme & Weihs entschieden.“ 

    Prüfmittelmanagement und Statistische Prozessregelung 

    Im Qualitätsmanagement sind bei Weidmann Medical insbesondere die Statistische Prozessregelung mit dem SPC-Modul und das Prüfmittelmanagement (PMM) im Einsatz. Im Modul CASQ-it SPC werden die eigenen Prüfpläne mit den attributiven und maßlichen Merkmalen sowie den dazugehörigen Dokumenten hinterlegt. Hier achtet Ortius auf gute visuelle Darstellungen, die seine Mitarbeiter*innen bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Mit dem Prüfmittelmanagement verwaltet Ortius circa 430 Prüfmittel, von kleinsten Handmessmitteln über Höhenmessgeräte und Spektrometer bis zur Koordinatenmessmaschine. „Mit CASQ-it“, so Ortius, „behalten wir stets den Überblick: Wir sehen direkt, welches Prüfmittel für welche Maße bzw. Prüfung eingesetzt werden muss, erkennen den Status des Prüfmittels mit den hinterlegten Kalibrierzertifikaten und die Frequenz, in welcher das Prüfmittel verifiziert oder kalibriert werden muss.“ 

    Flexible Planung mit ERP & MES 

    Ein weiterer wichtiger Aspekt in der schweizerisch-deutschen Zusammenarbeit: die Planung der Fertigung. Angesichts volatiler (Rohstoff-)Märkte ist im Rahmen der Jahresplanung von Weidmann Medical Flexibilität gefragt. Zu Umplanungen kommt es beispielsweise infolge von veränderten Bedarfsanpassungen. Vecsey führt aus: „Das bedeutet, dass wir die Disposition regelmäßig anpassen und gut überwachen müssen. Dabei bietet MESQ-it klare Vorteile. Jegliche Änderungen werden zeitnah über die zertifizierte Standard-SAP-Schnittstelle in das ERP-System transferiert. Indem die Umplanung so schnell, einfach und effizient funktioniert, sind wir jederzeit in der Lage, flexibel zu agieren.“ Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und sichert dauerhafte Kundenbeziehungen. Nach der Freigabe werden Planaufträge aus dem ERP in MESQ-it übernommen und als Fertigungsaufträge angelegt. MESQ-it verteilt die Fertigungsaufträge automatisch mit dem Ziel, die Produktion möglichst auszulasten, selbstverständlich immer unter Berücksichtigung der Liefertermine.  

    Datengenerierung durch Maschinenanbindung  

    Um Daten zwischen den Systemen austauschen zu können, müssen diese zunächst generiert werden. Das geschieht über die Maschinenanbindung. „Diese ist für unsere technischen Abteilungen ein klarer Vorteil. Wir erhalten nicht mehr drei Datensätze, sondern teilweise über 20 Datensätze, die in MESQ-it aufgezeichnet und ausgewertet werden können“, betont Vecsey den Fortschritt gegenüber dem zuvor eingesetzten System. Angebunden wurde eine hohe Zahl an unterschiedlichen Spritzgießmaschinen. Das Spektrum reicht von Anlagen mit 240 Tonnen Presskraft für größere Platten bis zu Maschinen mit 15 Tonnen Presskraft für die Mikrospritzgussteile.  

    Weiterhin wachsen. Weiterhin zusammenarbeiten. 

    Der Weiterentwicklungsprozess wird bei Weidmann Medical kontinuierlich fortgesetzt – sowohl im Fertigungs- und Qualitätsmanagement als auch beim Unternehmen selbst. Im nächsten Step ist der Rollout der MES- und CAQ-Systeme am Standort Saltillo in Mexiko geplant. Dieses Wachstum wird Böhme & Weihs weiter begleiten. „Ja“, blickt Ortius voraus: „Wir haben die Lösungen, für die im Medizinbereich traditionell sehr anspruchsvollen Aufgaben in den 3,5 Jahren immer gemeinsam erarbeitet. Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer vertrauensvollen Partnerschaft.“ 

    Weidmann Medical Technology

    Branche: Medizintechnik

    Standorte: Bad Ragaz und Rapperswil/Schweiz sowie Saltillo/ Mexiko

    Produkte: Kunststoff-Spritzgussteile/Mikro-Spritzgussteile, z.B. Luer Lock Adapter, Needle Shields, Cartridges, Pipetten, RFID-Integration u.v.a.

    Mitarbeiter: 200 Mitarbeiter*innen (Stand 2023)

    Unsere Lösung im Einsatz